Kurz vorgestellt: Brigitte Max - Tagesmutter in Liefering
Während zwei ihrer Kinder im Kindergarten waren, konnten die anderen beiden zu Hause mit den betreuten Tageskindern bleiben. Gestartet hat sie mit einem 14 Monate alten Kind. Das ist mittlerweile 25 Jahre her. Seitdem ist es ein ständiges Kommen und Gehen.
„Auch deshalb hat mir der Job als Tagesmutter immer so gefallen. Ich bin in einem Angestelltenverhältnis und bekomme mein eigenes Gehalt. Ich habe Urlaub und bin versichert und trotzdem bin ich bei meinen eigenen Kindern zu Hause. Auch die Ausbildung zur Tagesmutter war für Brigitte sehr lehrreich und spannend: „Das war wirklich eine sehr schöne Zeit.“ Da hätte sie sich manchmal sogar gewünscht, ihr Mann wäre dabei. Dann könnte er auch gleich einiges mit dazu lernen.
Wie alles anfing….
Gearbeitet hat Brigitte Max ursprünglich in einer Speditionsfirma. Dort hat sie auch ihren Mann kennengelernt, immer noch glücklich verheiratet mit vier gemeinsamen, mittlerweile erwachsenen Kindern. Eigentlich hat Brigitte gerne in der Firma gearbeitet bis zu dem Zeitpunkt als ihr vierter Sohn zur Welt kam und im Büro auf EDV umgestellt wurde. Damit war für sie klar: „das ist nichts für mich. Das ist nicht meine Welt.“
Wie es der Zufall so will, beim Spazierengehen entdeckte Brigitte an einer Anschlagstafel eine Werbung vom TEZ. Auf dem Plakat stand: „Möchten Sie Tagesmutter werden?“ Das sprang Brigitte sofort ins Auge. Zuhause angekommen wählte Brigitte die angeführte Telefonnummer. Und so wurde Brigitte Tagesmutter. Von Beginn an war für sie klar: „Das ist genau Meins und das will ich bis zur Pension machen. Und bis heute könnte ich mir nichts anderes mehr vorstellen.“
Das zu Hause: Für alle ein schöner Ort
Um als Tagesmutter zu Hause arbeiten zu können, muss aber auch innerhalb der eigenen Familie das Einverständnis da sein. Es ist ja schließlich das eigene zu Hause und das bedarf gerade am Anfang vieler Gespräche und Feinfühligkeit gegenüber den Familienmitgliedern. Klare Regeln und Grenzen helfen dabei, z.B. wem gehören die Spielsachen? Allen oder nur den eigenen Kindern? Und natürlich gibt es auch immer wieder Tageskinder, die mit den eigenen Kindern nicht so gut zusammenpassen. Das ist aber ganz normal und überall im Leben so. Prinzipiell profitieren aber alle sehr von der Situation, vom gemeinsamen Spielen bis zum gemeinsamen Teilen. Oft ist Brigitte beim Spielen nur stille Beobachterin. Die Kinder haben so viel Fantasie und entwickeln häufig eine solche Eigendynamik innerhalb der Gruppe. Ganz wichtig ist Brigitte dabei, dass die Kinder selbst entscheiden können und auch Sachen selbst ausprobieren dürfen. Brigitte geht jeden Tag mit den Kindern raus auf den Spielplatz, denn dort können sie sich bewegen, laufen, herumhüpfen und auch mal laut sein und dreckig werden.
Die Vorteile bei einer Tagesmutter zu sein
Die geringere Kinderanzahl bei einer Tagesmutter ist für viele ein klarer Vorteil. Denn die Möglichkeit sich einem Kind intensiver zu widmen, ist in einem kleinstrukturierten Rahmen viel eher möglich: „Man nimmt die Kinder beim Wäsche waschen mit oder wenn man einkaufen geht. Ich gehe mit ihnen zum Beispiel auch zum Bauernhof beim Automaten Milch holen. Ich heb sie hoch und dann darf jedes Kind eine Münze reinschmeißen. Dann schauen sie zu, wie unten die Milch in die Flasche läuft und dann erkläre ich ihnen, wo die Milch herkommt und dann gehen wir zum Stall nach hinten. Manchmal gehen wir auch zum Hofladen rein und ich frag die Kinder dann: „wer findet die Kartoffeln?“. Das gefällt ihnen natürlich. Und oft ist es dann so, dass die Kinder mit den Eltern später selbst dort Milch holen gehen wollen.“
Ein Tag bei Brigitte
Brigitte hatte in der Betreuung sowohl Klein- als auch Schulkinder. Die kleinen Kinder kommen normalerweise bis 9 Uhr in der Früh. Dann dürfen sie zuerst einmal ihre Jausenbox öffnen und gemeinsam Frühstücken. Danach schauen wir uns gemeinsam Bücher an und dann raus, einkaufen oder zum Spielplatz. Das Einkaufen macht allen besonders Spaß. Dann wird gefragt: Was ist das für ein Obst? Und wer findet was? Wann darf ich über die Straße gehen? Ein spielerisches Heranwachsen, das möchte Brigitte den Kindern dabei vermitteln. Bis Mittag circa sind die Kleinen bei ihr. Das Mittagessen wird meist schon am Vorabend zubereitet. Aber auch hier dürfen die Kinder oft mitbestimmt. Am meisten freuen sie sich dann über den selbst gemachten Kaiserschmarrn. Eine Ahnung vom guten und abwechslungsreichen Kochen sollte man als Tagesmutter auf jeden Fall mitbringen. Nach dem Mittagessen und wenn die Kleinen abgeholt werden, kommen die Schulkinder.
Die schönsten Erlebnisse
Brigitte erinnert sich zurück. Die besonderen Momente sind meist jene, wenn plötzlich ehemalige Tageskinder vor der Haustüre stehen. So bekommt Brigitte zum Beispiel jedes Jahr zu Weihnachten Besuch von einem Geschwisterpaar: „Früher sind die beiden immer mit dem Papa gekommen, während die Mama den Christbaum zu Hause aufgeputzt hat. Jetzt sind sie 23 und 21 Jahre alt und kommen mittlerweile allein, ohne den Papa. Da freue ich mich immer so, dass ich dann voller Tränen in den Augen dastehe.“ Auch mit vielen anderen Kindern hat Brigitte noch immer Kontakt. Eine Familie, die nach Berlin gezogen ist, hat ihr sogar Flugtickets geschenkt, damit sie die Familie einmal besuchen kommt.
“Beim TEZ fühl ich mich einfach wohl”
Beim TEZ fühlt sich Brigitte sehr gut aufgehoben: „Ich könnte mir keinen besseren Arbeitsgeber vorstellen. Das zeigt meine 25-jährige Treue. Supervisionen, Weihnachtsfeiern und Fortbildungsmöglichkeiten sind nicht in jedem Betrieb selbstverständlich. Da ist einfach eine sehr große Wertschätzung da."